Golden Retriever vom Haarstrang

Hundeschule vom 10.01

CEA

Die Erkrankung

Die ”Collie Eye Anomalie” (CEA) oder auch Choroidale Hypoplasie (CH) wurde bislang bei folgenden Hunderassen beobachtet:

Langhaar- und Kurzhaar Collie, Border Collie, Australian Shepherd, Lancashire Heeler, Shetland Sheepdog und Langhaar Wippet.

Bei der CEA handelt es sich um eine Erbkrankheit, bei der es zu Veränderungen an der Netzhaut des Auges kommt.
CEA kann in verschiedenen Schweregraden ausgeprägt sein.
In manchen Fällen sind die Veränderungen der Netzhaut nur gering, die Krankheit verläuft unbemerkt.
Es kann auch zur Ausbildung sogenannter Kolobome kommen, hierbei handelt es sich um Ausbuchtungen der Netzhaut im Bereich des Sehnervenkopfes.
Nur wenn das Kolobom große Teile der Netzhaut einnimmt, kann die Sehkraft beeinträchtigt werden.
Bei der schlimmsten Form der CEA kommt es durch Blutgefäßveränderungen zu Blutungen an der Netzhaut.
Dies kann eine Netzhautablösung zur Folge haben, was zur Erblindung des Hundes führt.
Der Schweregrad der Erkrankung verändert sich bei der CEA im Laufe des Lebens nicht, ein betroffener Hund erblindet also nicht erst im Alter.
Die mildeste Form der CEA, die sogenannte CRH (chorioretinale Hypoplasie), ist beim Welpen nur bis zu einem Alter von ca. 9 Wochen erkennbar, danach wird sie durch Pigmenteinlagerungen üerdeckt.
Hunde, deren CEA-Erkrankung im Alter nicht mehr festgestellt werden kann, nennt man
“Go-Normals”.

PRA

Die Progressive Retinal Atrophy ist eine Erkrankung die man sehr Ernst nehmen muss, da der Hund im Alter bis zu fünf Jahren dran erkranken kann.
Diese Progressive Netzhautatrophie (fortschreitende Rückbildung der Netzhaut) ist auch bei Menschen bekannt. Ein Attest gilt erst ab dem fünften Lebensjahr als endgültig.
PRA ist mit bloßem Auge nicht feststellbar, ein anerkannter Ophthalmologe wird dieses aber durch spezielle Untersuchungen schnell festellen können.
PRA ist wie die CEA nicht heilbar!
Sollte ein Hund befallen sein der als Welpe verkauft wurde, geben Sie ihrem Züchter auf jeden Fall einen Hinweis, mit einer eindeutigen Diagnose
von einem anerkanntem Ophthalmologen.
Ein mit PRA befallender Hund ist von der Zucht sofort ausgeschlossen.

Katarakt

Der graue  Star wird medizinisch als Katarakt bezeichnet.
Jede Trübung der Linse im Auge ist als Katarakt definiert.
Diese kann klein und unbedeutend sein aber auch in solchem Ausmaß bestehen, dass das Sehen beeinträchtigt wird.
Entzündungen, Diabetes mellitus, Verletzungen, Vergiftungen und vor allem erbliche Faktoren können dafür verantwortlich sein.

Meistens sind Hunde betroffen aber auch bei Katzen kommt der Graue Star vor.

Ist der Graue Star eine typische Alterserkrankung?

Nein, im Allgemeinen nicht. Die Linsen sollten zeitlebens klar und durchsichtig bleiben. Es gibt zwar Altersveränderungen, die zu einer Graufärbung der Linse führen, dieses ist aber ein normaler Prozess und beeinträchtigt das Sehen nicht.
Er wird als Kernsklerose bezeichnet und oft mit einem Grauen Star verwechselt.

Die Entwicklung einer Katarakt ist in dem meisten Fällen genetisch veranlagt und kommt bei einigen Hunderassen gehäuft vor, manchmal schon in sehr jungem Alter.
Dackel, Cocker, Zwergschnauzer, Retriever, Pudel sind nur einige Rassen, die einen solchen erblichen Grauen Star entwickeln können.

Prinzipiell kann dieser aber auch bei (fast) allen anderen Rassen und auch bei nicht reinrassigen Hunden auftreten.

RD

Die Retinadysplasie ist eine Fehlentwicklung in der Netzhaut, welche schon im Welpenalter zu sehen ist. Man unterscheidet drei Formen der Retina Dysplasie:

Netzhautfalten,
Geographische Retinadysplasie mit größeren Flächen abnorm entwickelter Netzhaut,
Totaler Retinadysplasie mit Netzhautablösung.

Die letzten beiden Formen führen zur Beeinträchtigung des Sehvermögens bzw. Blindheit.

Sowohl PRA (zwischen 4 und 6 Jahren) wie auch HC (ab ca. 8 Jahren oder früher) sind leider erst relativ spät festzustellen, so dass manche der erkrankten Tiere schon Nachkommen gezeugt haben. Dies ist auch ein Grund wieso es so schwer ist, diese Krankheiten völlig
auszurotten.